Die "Ja und Nein Meditation" das erste mal zu machen ist für mich persönlich eine ganz prägende Erfahrung gewesen. Sie berührt eine Grunderfahrung der Haltung der Achtsamkeit. "Ja zu sagen zu dem was ist."
Diese Haltung kann als Satz sehr abstrakt wirken, und ich hab mich lange gefragt, was das denn heißt - ja zu sagen zu dem was ist. Bis ich auf diese Meditation gestoßen bin.
In dieser Meditation bringen wir eine Situation in den Fokus, mit der wir gerade in Konflikt sind. Diese Meditation zeigt uns was mit uns passiert, wenn wir auf diese Situation mit einem Nein reagieren, und wie es uns geht, wenn wir auf die Situation mit einem Ja reagieren. Und das ganz wörtlich genommen. Indem wir innerlich ja oder nein sagen, wenn wir an die Situation denken.
Wie geht es uns mit uns selber, mit dem Gegenüber, und wie geht es uns mit der Situation selber, wenn wir ja und wenn wir nein sagen?
Als ich meinen ersten MBSR Kurs gemacht habe - ein 8 Wochen Kurs zur Streßreduktion durch Achtsamkeit, war für mich eine der prägendsten Erfahrungen, daß es per se keine Ereignisse gibt, die uns stressen. Es ist immer unsere Haltung den Ereignissen gegenüber, die uns Streß macht.
Wie fühlt es sich an, eine Situation anzunehmen wie sie ist - und wie fühlt es sich an, eine Situation anders haben zu wollen als sie ist?
Mit dem Ja im Alltag
Nachdem ich diese Meditation das erste Mal gemacht habe, ist ich für mich die Übung des Ja gegenüber schwierigen Situationen zu einem ganz wesentlichen Teil meines Alltags geworden. Wann immer ich gemerkt habe, daß mich etwas streßt, daß ich eng und starr werde, mich als Opfer einer Situation fühle, habe ich innerlich Ja gesagt.
Und wann immer ich in der Meditationen oder auch sonst bewußt unangenehme Gefühle wahrgenommen habe, habe ich mir angewöhnt ganz bewußt Ja zu sagen.