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Innere und Äußere Ordnung - Minimalismus


Wenn uns alles zu viel wird, wird alles unordentlich, stapelt sich - wir verlieren die Übersicht - alles wird kurzatmig. Wir versuchen dann verzweifelt in uns einen Zustand der Ordnung aufrecht zu erhalten - wir schaffen es aber nicht. So wie sich die Dinge in mir stapeln, stapeln sie sich auch vor meinen Augen.

Was hilft ist, sich dann die Zeit zu nehmen äußere Ordnung herzustellen. Sie stellt die innere Ordnung und Ruhe wieder her.

Der Zusammenhang zwischen äußerer und innerer Ordnung fällt mir immer wieder auf. Wenn ich mich eine Zeit lang nicht ordnen konnte, kommt irgendwann der Punkt, wo ich wieder Ordnung in Dinge bringe. Auf dem Desktop meines Computers wie auf meinem Schreibtisch, meinem Tisch, in die Bücherstapel neben meinem Bett, in meinen Kleiderschrank, usw.

Dann lasse ich alles andere sein. Dann ist auf einmal nichts mehr wichtig - außer die Ordnung, die bei mir viel mit Klarheit, Reduktion und Fokus zu tun hat. Bevor ich nicht Ordnung mache, springe ich von einer Sache zur anderen. Ich kann nicht mehr unterscheiden, was wichtig ist. Ich mache an allen möglichen Ecken und Enden irgendwas, aber an keinem wirklich.

Minimalismus

Das letzte Mal als ich in der Unordnung war, hab ich eine Dokumentation gesehen - über Minimalismus ("Minimalism - A Documentary About the Important Things").

Erst wollte ich nicht so recht rein schauen, weil mir Minimalismus oft wie ein Wettbewerb darin vorgekommen ist, wer cooler ist, weil er mit noch weniger Zeug auskommt und jetzt aus jeder Pore verströmt wie glücklich und zufrieden ihn das macht.

Die Dokumentation hat viel tiefer geblickt. Es ging nicht ums cool sein. Es ging darum Beziehung zu haben, zu den Dingen die einem wirklich wichtig sind - und die auch wieder zu finden und erkennen in seinem Leben. Das was man braucht um sich wohl zu fühlen. Für Freundschaften genauso wie für Dinge. Daß man das was man hat auch bewußt wahrnehmen und schätzen kann. Und es geht in der Dokumentation auch darum wie sehr wir uns in unserer Konsumkultur daran gewöhnt haben, den Besitz von ganz vielen Dingen, zu denen wir oft keine Beziehung haben, als ganz selbstverständlich zu sehen - und gar nicht mehr zu merken, daß Beziehung nicht mehr stattfindet.

Wenn man da achtsam hinschaut, muß man sich fragen - was macht das mit unserer Beziehung zu uns selber?

Diese Dokumentation hat meine Aufmerksamkeit auf Vieles gelenkt, was ich in meinem eigenen Leben mache. Wo ich durch die schiere Menge von Gegenständen und Aufgaben und Beschäftigungen und Medien und...... den Kontakt und die Beziehung mit mir selber verliere.

Da hab ich mir die Frage gestellt - wo fängt Ordnung an? In mir? Oder kommt sie in mir, wenn ich sie im Außen herstelle? Letztlich kommt sie immer aus mir, denke ich. Denn es braucht immer das Bewußtsein, das zum Status Quo eine andere Beziehung bekommt.

Achtsamkeit schafft Bewußtsein

Mit Achtsamkeit auf ein Thema schauen, heißt seine Aufmerksamkeit ganz auf dieses Thema zu lenken, es neugierig erforschen, eine Fülle von Aspekten zu entdecken, und das alles auf sich wirken zu lassen, ohne gleich zu handeln. Man schaut, was aus dem Einwirken der Eindrücke für ein Impuls entsteht. Diesem Impuls folgt man dann - Handeln aus dem Sein.

Wenn das Bewußtsein etwas in die Aufmerksamkeit nimmt, entsteht zu einem bislang unbewußten Verhalten Bewußtheit und damit ein Stück Freiheit sich anders zu entscheiden als man es immer macht.

Fokus

Achtsamkeit ist auch die Kunst etwas in den Fokus zu nehmen und dabei zu bleiben. Etwas in der Tiefe zu entdecken - etwas wesentliches - statt sprunghaft zu sein und an der Oberfläche zu bleiben. Letztendlich begegnet man sich in diesem Prozeß immer selber.

Und das bringt ja manchmal auch ein paar wichtige Dinge in einem selber in Ordnung.

Insofern ist Achtsamkeit auch Hinschauen, wo wir sonst nicht hinschauen - und das auf uns wirken lassen.

Für alle, die auf die Minimalismus Dokumentation neugierig geworden sind, hier ein Trailer.

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