Innehalten, zu sich kommen, den Atem wahrnehmen, den Körper wahrnehmen, nicht gleich reagieren, wenn wir verletzt sind. Erst wieder zu uns zurückfinden. Erst wieder mit uns in Beziehung gehen.
Das ist in vielerlei Hinsicht die Essenz der Achtsamkeit.
Wann immer wir Stress haben, Konflikte haben, dann geht es uns so wie dem Männchen in dieser Zeichnung.
Die Zeichnung erinnert mich auch an ein indisches Sprichwort: "Wenn die Wellen hoch sind, solltest du nichts ins Wasser springen."
Beziehung zu uns selber
Im Stress verlieren wir die Beziehung zu uns selber, die Fähigkeit die Welt aus den Augen des anderen sehen zu können, genauso wie die Fähigkeit klar zu denken. Unser emotionales Gehirn kann in der Stressreaktion unsere Fähigkeit zu denken tatsächlich ausstellen. Bevor wir die Beziehung zu uns selber nicht wiederfinden, können wir weder sinnvoll handeln, noch können wir mit dem anderen sinnvoll in Beziehung gehen.
So versinnbildlicht diese kleine Zeichnung auf ganz einfache Weise, was die tägliche Übung der Achtsamkeit ist. Erst wieder zu handeln, wenn ich wieder klar bin. Wenn ich wieder gut mit mir verbunden bin.
Der Ort, von dem aus ich handle und rede
Wann immer wir gestresst sind, sind wir besetzt von einer dominanten Emotion. In dieser Emotion sind wir verletzt, gereizt, wütend, ohnmächtig, verwirrt. Wir verlieren darin die Verbindung mit allen anderen Gefühle in uns.
Erst wenn wir an den Ort zurückfinden, wo uns alle Gefühle wieder zur Verfügung stehen und wir wieder klar denken können, sind wir wieder ein wirkliches Gegenüber. Erst ab da können wir wieder gut in Beziehung treten. Ganz einfach, weil wir dann mit uns wieder gut in Beziehung sind.
Übung:
Es ist gar nicht so leicht, diese ganz wichtige Einsicht immer wieder präsent zu haben. Diese kleine Zeichnung macht sie so einfach und klar verständlich.
Also vielleicht ist es ja gut, sich diese Zeichnung auszudrucken und auf den Schreibtisch zu stellen. Als stets präsente Erinnerung daran was uns gut tut.