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Die einfachen Dinge

Vor kurzem habe ich diesen kleinen Text gesehen, und er hat mir sofort gefallen:


Ich mag abgesagte Pläne.

Und leere Buchläden.

Ich mag verregnete Tage und Gewitterstürme.

Und ruhige Cafés.

Ich mag unordentliche Betten und abgetragene Pyjamas.

Vor allem aber mag ich die kleinen Freuden, die ein einfaches Leben mit sich bringt.


Die einfachen Dinge I Achtsamkeit Blog

Die Suche nach dem Glück, nach dem High, nach dem Besonderen hinterläßt einen oft enttäuscht. Denn die einfache Wahrheit ist - das Leben ist nur ganz selten besonders. Es hat nicht so viele Höhepunkte und man feiert nicht jeden Tag einen großen Erfolg.


Wenn ich meinen Fokus auf das richte, was ich habe, was mich tagtäglich umgibt, was ich mag an meinem Leben - wenn ich meine Durchschnittlichkeit und meine Alltäglichkeit als etwas Angenehmes und Entspannendes sehen kann, dann ändern sich meine Werte. Dann ist das Alltägliche und Vertraute etwas, was mir Sicherheit und Heimat gibt. Die Gegenstände, die Räume, die Menschen, die Tätigkeiten.


Wenn mein Blick mit dieser Haltung durch mein Zimmer schweift, dann entsteht überall eine warme, positive, bescheidene Resonanz, die man Zufriedenheit und Wohlgefühl nennen kann. Auf sie kann ich mich verlassen. Und die Höhepunkte, die sind schön, aber flüchtig. Sie tragen nicht wie das Fundament des Alltäglichen.


Lege ich den Fokus auf das Besondere, führt das letztlich dazu, dass ich mich die meiste Zeit unzufrieden und unglücklich fühle.


Verliere ich den Anspruch an mein Leben, etwas ganz Besonderes zu machen und jemand ganz Besonderer zu sein, kann ich mich entspannen. Und das tut gut. Für mich ist es der Einklang mit der Wirklichkeit, die sich dann angenehm breit macht.


Ich merke auch in letzter Zeit, dass mir die Besonderen und die Helden suspekt sind. Sie verbergen ihre inneren Kämpfe, Unsicherheiten und Ängste und tun so, als wäre es einfach, immer erfolgreich zu sein und schön und besonders. Aber das ist es nicht. Für niemanden. Es ist nur eine Illusion, die Stress macht, wenn ich sie für mich oder auch nach außen aufrecht erhalten will.


So merke ich, wie meine persönlichen Helden mehr und mehr die Helden des Alltags sind. Menschen, die niemand kennt und die ihr Leben in Würde und mit Menschlichkeit leben.


Sein


Dieses Lösen vom Anspruch, vom Erreichen, vom Besonderen führt zur Qualität von Sein statt Tun. Zur Ruhe kommen, statt aufgeregt über meine Grenzen zu gehen, auf der Suche nach einem besonderen Kick. Ankommen, statt rastlos zu sein. Den Tag und mich selbst so nehmen, wie ich bin, statt mich oder den Tag anders haben zu wollen, als wir sind.


Weniger ist mehr


Einfachheit hat zudem noch einen großen Vorteil. Je einfacher ich leben kann, umso weniger Energie brauche ich dafür und umso mehr kann ich zu mir kommen. Die Balance zu finden zwischen Tun und Sein in jeder Lebensphase ist eine eigene Kunst.


Das Einfache zu schätzen hilft dabei in jedem Alter.


 

Übung:


Wo gibt es in deinem Leben einen Hafen der einfachen und dir vertrauten Dinge, die ganz unaufgeregt ein Gefühl von Heimat, Zugehörigkeit und Dankbarkeit erzeugen?


Was macht es mit dir, dich in dieses angenehme Sofa der einfachen Dinge fallen zu lassen und zu genießen?

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