Ich war heute faul. Mir selbst und der Entspannung Vorrang geben - das hat gut getan. Den Dingen, die ich erlebt habe, die Zeit zu geben, verarbeitet zu werden, alles einzusortieren, mich wieder zu ordnen, ohne dass ich dazu bewusst etwas beitragen muss. Das ist immer wieder wichtig.
Ich mache die Erfahrung, dass das faul sein gelingt, wenn ich vorher was geleistet habe. Faul sein ist unbefriedigend, wenn ich längere Zeit gar nichts tue und es wird unmöglich, wenn ich eine Zeit lang zu viel getan habe. Denn dann kann ich nicht abschalten, bin innerlich getrieben und es ist unmöglich, zur Ruhe kommen. Denn mein Inneres weiter und ist dann mit Dingen beschäftigt, die schon geschehen sind oder die erst sein werden. Ich finde dann nicht mehr in die Präsenz.
So ist auch das faul sein eine Sache der Mitte und des Gleichgewichts zwischen Entspannung und Anspannung.
Finde ich da in ein gutes Gleichgewicht, kann ich mein faul sein mit gutem Gewissen genießen. Und ich merke dann, dass ich ausgeruht am nächsten Tag innerlich ruhiger, fokussierter und gleichzeitig produktiver und schneller bin, ohne mich dabei anzustrengen.
Oft machen wir gerade in unserem Alltag viel zu viel und in der Freizeit gibt es dann so eine Art Kollaps, in dem wir nicht mehr lebendig werden.
So gehört zum faul sein das Achten der eigenen Grenzen im Tun. Das eine geht nicht ohne das andere.
Übung:
Achte in deinem Leben auf dieses Gleichgewicht aus Tun und Sein und versuche es zu halten. Vor allem im Alltag. Denn wenn es gelingt, stärkt es beide Seiten - die des Tuns und die des Seins. Wo dieses Gleichgewicht gelingt, fühlst du dich lebendig und gehst mit Energie in den Tag.