Ich mag das Gedicht "Lichtung" von Martha Postlewaite.
Versuche nicht,
die ganze Welt zu retten
oder etwas Großartiges tun.
Stattdessen schaffe
eine Lichtung
im dichten Wald
deines Lebens
und warte dort
geduldig,
bis das Lied,
das dein Leben ist,
in deine empfangenden Hände fällt
und du es erkennst und begrüßt.
Erst dann wirst du wissen,
wie du dich dieser Welt schenken kannst
die es so wert ist,
gerettet zu werden.
So fühlt es sich oft an, das Leben. Wie ein dichter Wald. Überall Aufgaben. Ich drehe mich im Kreis. Jeder will was von mir. Ich finde keine Orientierung. Es ist alles zu viel. Ich habe mich verloren.
"Eine Lichtung im dichten Wald meines Lebens schaffen" ist für mich ein schönes Bild dafür, Raum und Zeit für mich zu schaffen.
Und diesen Raum halten zu können.
Diesen Raum mit mir selbst, in dem ich mich spüre, wahrnehme.
Ein Raum, in dem ich mich selbst und die leisen Stimmen in mir wieder höre im ganzen Lärm und der Geschwindigkeit meines lauten Lebens.
Überall, wo Raum und Zeit für mich entstehen und ich alles andere für eine Weile vergessen kann, da komme ich wieder zu mir und merke, wie sich alle Zellen meines Körpers entspannen.
"Entspannung ist, wer ich bin. Anspannung ist, wer ich glaube sein zu müssen", heißt ein chinesisches Sprichwort.
Zur Ruhe kommen, während die Natur ruht, zu sich zu kommen, während die ganze Welt sich über Weihnachten für zwei Wochen etwas langsamer dreht, das kann wieder eine kleine Lichtung schaffen, in der ich sehe, wohin ich meinen Blick richten möchte und wer ich sein möchte.
Unser Fokus bestimmt unsere Realität.
Das ist eine tiefe Erkenntnis der Achtsamkeit. Finde ich die Zeit und den Raum meinen Fokus nach mir selbst und meinen tiefen Bedürfnissen auszurichten und nicht nur nach den Bedürfnissen der Welt, dann finde ich in ein Leben, das mit mir selbst in Einklang ist.