Auf körperlicher Ebene äußert sich Streß durch diverse Symptome, die alle damit zu tun haben, daß sich durch ein Nein gegenüber einer Situation, einer Begegnung, einem Ereignis etwas in uns anspannt. Feuchte Hände, eine enge Kehle, ein gedrückter Brustraum, weiche Knie, usw. Man kann praktisch durch den ganzen Körper gehen, und wird fast jedem Körperteil eine Reaktion auf die Anspannung zuordnen können.
Gleichzeitig werden Stresshormone ausgestoßen, die uns noch lange nach dem die Situation vorbei ist, in Alarmbereitschaft lassen.
Die Reaktion unseres Körpers auf Stress
Unser System kennt aus der Evolution drei mögliche Formen mit äußerem Streß umzugehen. Flucht, Kampf und Inhibierung. Bei der Inhibierung können wir den Stress nicht ausagieren. Wir erstarren in der Situation wie das Kaninchen vor der Schlange, und die Stresshormone bleiben in unserem Körper, und bauen sich nur sehr langsam ab.
Der Streßlevel bleibt hoch - auch wenn das Ereignis vielleicht schon lange her ist. Geschieht das über längere Zeit immer wieder, kann sich das neben konstanter innerer Unruhe auch in Verspannungen, bis hin zu Magengeschwüren, Herzproblemen oder anderen psychosomatischen Symptomen steigern.
Stresshormone abbauen durch Sport
Tatsächlich ist Sport das wirksamste Mittel Stresshormone körperlich abzubauen und so wieder zur Ruhe zu kommen.
Physische Aktivität jeder Art ist auch bei Depression wirkungsvoller als Anti Depressiva und wirkt wesentlich andauernder nach. Egal ob wir gehen, laufen, mit dem Fahrrad fahren oder Ball spielen - wenn sich der Körper bewegen darf, geht es uns besser.
Ganz anschaulich konnte ich das erleben, als ich in einer sehr stressigen Zeit jeden Morgen sehr früh aufgewacht bin, und nicht wieder einschlafen konnte. Kaum war ich aufgewacht, hatte ich schon die immer wieder gleichen kreisenden Gedanken, die nicht zu einer Lösung gefunden haben, und die ich nicht stoppen konnte. An Schlaf nach dem ersten Aufwachen war nicht zu denken.
Bis ich auf die Idee gekommen, um drei Uhr in der Nacht nach dem Aufwachen laufen zu gehen - einfach von meiner Tür weg. Ich hab mich beim Laufen richtig verausgabt, und hab danach friedlich und ruhig bis 11h00 vormittags durchgeschlafen. Die kreisenden Gedanken waren verschwunden.
Übung:
Sport kann die Ursachen von Streß nicht bekämpfen aber er kann die Symptome, die durch Stress im Körper entstehen, wesentlich reduzieren. Das tut dem Körper selber gut, und unseren Gefühlen und dem Verstand genau so. Über Sport kommen wir wieder ins Gleichgewicht.
Ich kenne viele, die darauf schwören morgens täglich laufen zu gehen - weil sie ganz bewußt merken, daß sie ohne dieses Laufen den Streß des Alltags nicht abbauen können.
Regelmäßige Bewegung steigert genauso wie Meditation die Streßresilienz im Alltag. Wenn wir also regelmäßig meditieren und einer physischen Aktivität nachgehen, wächst unsere Fähigkeit gar nicht erst Stress zu bekommen.