Selbstvertrauen basiert auf dem gleichen Mechanismus wie Vertrauen. Man vertraut Menschen, die das tun, was sie sagen. Das ist das Merkmal eines sicheren Menschen.
Mit dem Selbstvertrauen ist es so, dass ich mir selbst vertraue, wenn ich mir selbst vertrauen kann, dass ich die Dinge mache, die ich machen möchte. Sind diese Dinge immer wieder Luftschlösser und ich komme nicht ins Handeln, verliere ich Vertrauen in mich und ich baue immer mehr Angst auf, etwas wirklich anzugehen.
Dinge aufschieben, statt sie zu machen, große Pläne haben, aber den ersten Schritt nicht machen. Auf eine Sache zugehen wollen, aber nie konkret anzufangen. Morgen, nächste Woche, nächsten Monat mit etwas Wichtigem anfangen und mich dann doch mit Kleinigkeiten ablenken. Beginnen zu schreiben und dann doch lieber den Abwasch machen. Es gibt endlos viele Dinge, in denen ich mir etwas vornehmen und mich selbst enttäuschen kann. Doch so verliere ich das Vertrauen in mich.
Handeln bestimmt unsere Identität
Wer ich bin, meine Identität, orientiert sich am Handeln und an den Erfahrungen, die ich mache. In jeder Erfahrung begegne ich der realen Welt und bekomme Orientierung, wo ich stehe. Ich komme in eine reale Selbsterfahrung. Wo ich noch nicht richtig bestehen kann, kann ich etwas dazu lernen, damit es das nächste Mal besser geht.
Ohne die Begegnung mit der Realität kreise ich nur in meinem Kopf, aber ich bin nicht geerdet. Ich kann mich dann für ganz großartig oder auch für ganz unfähig halten und mir diese Geschichten erzählen, die dann die Realität ersetzen. Aber ich komme nie in die Erfahrung.
Was ich an dem Video mag, das ich heute verlinkt habe, ist der ganz einfache pragmatische Weg, das eigene Selbstvertrauen Schritt für Schritt aufzubauen und Vertrauen zu sich selbst aufzubauen. Schritt für Schritt.
Das Prinzip ist, dass ich anfange, mir selbst Versprechen zu geben, die ich halten kann. Dass ich beginne, kleine Schritte zu machen, die ich bewältigen kann. Und wann immer der Schritt integriert ist, kommt der nächste kleine Schritt. So beginne ich - Stück für Stück - wieder, mir selbst zu vertrauen.
Das kann ganz klein anfangen. Aufstehen, wenn mein Wecker klingelt, statt weiter liegen zu bleiben. Und wenn ich mit einem solchen Schritt eine neue Gewohnheit geschaffen habe, kommt das nächste Versprechen, das ich mir selbst gebe.
Auf diese Weise kann ich Schritt für Schritt mein Selbstvertrauen steigern, wieder stolz auf mich sein - und auch für andere ein zuverlässiges und sicheres Gegenüber werden.
Übung:
Was sind in deinem Leben kleine Schritte, mit denen du dein Selbstvertrauen aufbauen kannst. Wie kannst du etwas in deinem Leben integrieren, was du gerne als Teil deines Lebens hättest?
Wo immer es gelingt, die eigenen Grenzen zu erweitern, passiert nicht nur etwas im Außen. Es ändert sich auch ein Stück meine eigene Identität und Persönlichkeit. Mit ein paar Schritten, bei denen ich mir selbst traue und mir treu bleibe, wächst meine Identität. Ich werde zu jemandem, der sich Dinge zutrauen kann, die für meine alte Persönlichkeit vielleicht unvorstellbar war.
So können stetige kleine Schritte in ein Leben führen, in dem ich konstant wachse und lerne. Gelingt das, bleibe ich neugierig und lebendig, da ich mich immer wieder mit neuen Erfahrungen verbinde, die prägen, wer ich bin.