Dieser Vortrag des Psychologen und Buchautors Dan Siegel erklärt, wie sehr wir als Menschen durch Beziehung geformt werden. Vom Moment der Befruchtung weg wird unser Selbst geprägt durch sämtliche Beziehungserfahrungen, die wir machen.
Ein Begriff steht bei in diesem Vortrag im Zentrum - der Begriff der Integration. Wie integriert wir sind, ist eine Formulierung dafür, wie verbunden wir in uns sind. Jede Angst- und Stresserfahrung löst Verbindungen in unserem Körper und in unserem Gehirn. Teile in uns arbeiten nicht mehr verbunden, sondern separat und stimmen sich nicht mehr aufeinander ab. Wo wir diese Verbindungen verlieren, verlieren unser Körper und unsere Psyche nicht nur ihr biologisches Gleichgewicht, wir kommen auch in Konflikt mit uns selbst und anderen. Wir verlieren die Verbindung zu anderen Menschen.
Das tiefe Bedürfnis nach Verbundenheit und Zugehörigkeit prägt jedes menschliche Leben. Wo Beziehung in Verbundenheit gelingt, entsteht ein zufriedenes und entspanntes und gesundes Leben.
Überall, wo Verbundenheit, Zugehörigkeit, Herzlichkeit und Empathie nicht zu meiner Beziehungswelt gehören, reagieren Konflikt, Gewalt, Zwang, Konkurrenz, Depression und schwere Krankheitssymptome. Verletzende Beziehungserfahrungen führen in ein Gegeneinander. Wo Angsterfahrungen vorherrschen, folgen Autoaggression und Aggression gegen sich selbst und andere.
Positive Beziehungserfahrungen führen in ein vertrauensvolles Miteinander, in dem Kooperation zugunsten aller im Zentrum steht.
Was für den Einzelnen gilt, gilt für die Familie, für Schule, für Arbeitsplätze, für Gesellschaften und Kulturen. Wir sind biologisch kein separates Selbst, das sich gegen andere oder auf Kosten anderer durchsetzen muss. Wir sind immer verbunden. Wo uns diese Verbundenheit mit Herzlichkeit und Kooperation verbindet, hört der innere und äußere Konflikt auf.
Diesen weiten Bogen von der Befruchtung bis hin zu gesellschaftlichen und globalen Vorgängen spannt von Dan Siegel in seinem großartigen Vortrag.