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Yoga in der Achtsamkeit


Yoga ist ein wichtiger Teil der Achtsamkeitspraxis. Denn die Achtsamkeitspraxis umfaßt nicht nur Meditation, Achtsamkeitsübungen für den Alltag und das Einüben einer Grundhaltung gegenüber dem Leben. Sie umfaßt wichtiger weise auch den Körper.

Zu sich kommen in der Hektik des Alltags, langsamer werden und uns selber spüren - möglichst unverfälscht - das ist die Grundlage dafür, daß Achtsamkeit im Alltag seine Wirkung entfalten kann.

Eine eigene Yoga Philosophie

Yoga wird in verschiedenen Schulen auf sehr unterschiedliche Arten gelehrt und kann ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Beim Yoga in der Achtsamkeit gibt es zwei wesentliche Dinge.

In der Achtsamkeit werden Yoga Übungen auf keine spezielle Art mit dem Atem gekoppelt. Denn Achtsamkeit ist sozusagen eine asketische Praxis, wenn es darum geht irgend einen Vorgang im Körper oder im Geist zu beeinflussen. Yoga in der Achtsamkeit dient rein dazu sich so zu spüren und wahrzunehmen wie man ist und das anzunehmen was man spürt.

Yoga in der Achtsamkeit zielt darüber hinaus nicht darauf, daß man sich in der Yoga Praxis immer weiter entwickelt und steigert, sondern darauf, daß man ein einfaches Set täglicher Übungen für sich hat, die von jedem ausgeführt werden können, und die uns täglich in Kontakt mit unserem Körper, und damit mit uns selbst bringen.

In den Augenblick kommen

Im Augenblick zu sein ist in gewisser Weise das zentrale Ziel von Achtsamkeit und den Augenblick so wahrzunehmen wie er ist. Ohne ihm etwas hinzufügen oder wegnehmen zu wollen, ohne ihn anders haben zu wollen als er ist. Das gilt für die Yoga Praxis in der Achtsamkeit auch.

Unser Körper ist der Teil von uns, der immer im Augenblick existiert. Seine Sinne nehmen die Welt immer im Jetzt wahr. Und unser Körper ist der Spiegel unserer psychischen Welt. Das heißt - wenn wir wissen wollen, wie es uns jetzt gerade geht, ist der Körper die zuverlässigste Quelle. Damit in Kontakt zu sein was unser Körper spürt, und wie er reagiert ist ein wichtiger Teil unserer Wahrnehmung, und hilft uns auch im Alltag gut bei uns zu bleiben.

Wer in seinem Leben schon Yoga gemacht hat weiß, daß die langsame Ausführung von Bewegungsfolgen, und das achtsam sein darauf wie sich dabei der Körper anspürt, eine sehr beruhigende Wirkung hat. Yoga holt uns sehr gut in den Augenblick. Wir spüren auch wie die Übung nachwirkt und wie der Energiefluß im Körper angeregt wird.

Und während wir Yoga machen sind wir durch die Konzentration auf die körperlichen Vorgänge oft auf eine angenehme Art und Weise frei von Gedanken. So entspannt Yoga auf vielfältige Art und Weise, sorgt dafür, daß alle möglichen Muskeln im Körper bewegt und gedehnt werden, und daß wir über den Körper sehr unangestrengt in den Augenblick kommen.

Vorbereitung für Meditation

Yoga ist für mich morgens eine wunderbare Vorbereitung für Meditation. Wenn ich steif aus dem Bett krieche, dann sind die Yogaübungen angenehm dehnend. Wenn ich eine Übung mache und merke wie sich Teile des Körpers entspannen, nehme ich gleichzeitig wahr, welche anderen Teile meines Körpers noch gedehnt werden wollen. So gehe ich morgens meinen ganzen Körper mit einem kleinen Set von meist gleichen Übungen durch - so ca. 20 Minuten bis eine halbe Stunde, und komme so mit mir selber im Tag an - statt wie früher erst mal einen Kaffee zu machen und den Computer aufzuklappen. Ich weiß mal ein Stück weit wie es mir geht und komme mit mir in Kontakt, bevor der Tag überhaupt beginnt.

Wenn der Körper angenehm entspannt und gedehnt ist und ich im Yoga schon zur Ruhe gekommen bin, ist der Boden für eine gute und angenehme Mediation bereitet.

Meditation und Körper

Man kann Meditation ja als rein geistige Übung ansehen, aber Meditation in der Achtsamkeit nimmt auch den Körper - die Körpergefühle bei der Meditation mit wahr, und begegnet ihnen mit der annehmenden Grundhaltung der Achtsamkeit. Genauso wie den Gedanken und Gefühlen, die wir während der Meditation wahrnehmen. So ist es sehr wertvoll, wenn wir uns vor der Meditation für unseren Körper sensibilisieren.

Bücher

Wer sich ein bißchen in die Thematik Yoga in der Achtsamkeit vertiefen möchte, dem kann ich zwei Bücher empfehlen.

Zum einen "Die MBSR-Yogaübungen" von John Kabat-Zinn. Dieses kleine Buch ist eine einfache und klare Erläuterung ein paar grundlegender Yogaübungen, zusammen mit einem kleinen Einleitungstext über die Bedeutung von Yoga in der Achtsamkeit, und einer CD, in der die Übungen angeleitet werden. Das ist anfangs in der Yogapraxis ganz angenehm, da man so beim Üben im Fluß bleiben kann. Nach einiger Zeit kann man die CD weglassen, weil man sich das kleine Set an Übungen leicht merken kann.

Das Buch "Achtsamkeits-Yoga von Frank Boccio" ist im Vergleich zum Buch von John Kabat-Zinn eine kleine Bibel und führt nicht nur in die Bedeutung der Yoga Praxis tiefer ein. Es beinhaltet auch eine erweiterte Auswahl an Yoga Übungen, die man alle als Anfänger gut ausführen kann. Ich persönlich habe gelernt, daß mir ganz persönlich bestimmte Yogaübungen besonders guttun. Und diese Yogaübungen gehören bei mir immer zu meiner persönlichen Yogapraxis.

Wer sich also individuell ein paar Übungen herauspicken möchte, die für ihn besonders angenehm sind, wird eher bei Frank Boccios Buch fündig. Über die Yogaübungen hinaus beinhaltet das Buch recht ausführliche Texte über die Bedeutung von Yoga und die Haltung die dem Üben einhergeht.


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